Oles Blog über Entdecker und Helden


Hallo! Ich bin Ole, und das hier ist mein Blog.

Mission mit Schwein ist nämlich meine Geschichte. Die Geschichte, wie ich ein Held
geworden bin, zusammen mit meinen Freunden India und Patrick. Und natürlich mit Opa.
Ein Held zu werden, ist gar nicht einfach. Ich hätte es fast nicht geschafft. Aber Opa hat
mir immer aus unserem Lieblingsbuch vorgelesen, dem über die großen Entdecker. Daher
wusste ich, was mich erwartet. Bei so einem Abenteuer muss man echt mit allem rechnen.
Entdecker müssen furchtbare Qualen überstehen. Hunger, Durst und eingefrorene Zehen.
Und manchmal warten am Ende sogar Kannibalen auf sie.

Einige meiner Vorbilder stelle ich Euch hier vor. Schaut doch mal
rein und schreibt mir, was Ihr denkt.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch

Euer Ole

Dienstag, 7. Mai 2013

Aristarchos von Samos, der wahre Entdecker des Sonnensystems

Wisst Ihr, wer unser Sonnensystem entdeckt hat? Entdeckt ist natürlich ein blödes Wort. Als könnte man die Sonne übersehen. Aber die Menschen glaubten eben sehr lange, dass die Sonne, der Mond und die Planeten um die Erde kreisen. So sieht es auf den ersten Blick ja aus. Aber das stimmt natürlich nicht. Die Erde kreist mit den anderen Planeten um die Sonne, und der Mond kreist um die Erde und um die Sonne. Das weiß heute jeder. Aber wisst Ihr auch, wer das herausgefunden hat? Die meisten sagen, dass es Nikolaus Kopernikus war. Doch das stimmt gar nicht. Es war Aristarchos von Samos vor fast 2300 Jahren.


Denkmal für Aristarchos von Samos, Aristoteles-Universität, Thessaloniki/Griechenland


Über Aristarchos von Samos weiß man nur wenig. Aber ich glaube, er war ziemlich genial. Er lebte etwa von 310 bis 230 vor Christus, also vor 2300 Jahren. Dem Namen nach kam er von Samos. Das ist eine Insel in Griechenland. Vermutlich hat er einen Teil seines Lebens in Alexandria verbracht. Das war damals eine griechische Siedlung im heutigen Ägypten, die sich gerade zum Zentrum der Wissenschaft entwickelte. Überall wurde gebaut. Eine Stadtmauer, viele Tempel, ein riesiger Leuchtturm, die größte wissenschaftliche Bibliothek und das Museion, eine Art Universität. Viele Wissenschaftler kamen dort zusammen. Das war bestimmt eine sehr aufregende Zeit.

Aristarchos versuchte zu berechnen, wie groß Mond und Sonne sind, und welchen Abstand sie zur Erde haben. Das war eine ziemlich komplizierte Aufgabe. Er konnte sich damals ja nicht einfach in ein Spaceshuttle setzen und das ganze Sonnensystem von außen ausmessen.

Selbst heute kann man das nicht. Das Sonnensystem ist nämlich so groß, dass die Raumsonden Voyager 1 und 2 den Rand noch nicht erreicht haben. Und die sind schon seit über 30 Jahren unterwegs.

Voyager, Bild: Nasa
 
Also musste Aristarchos einen anderen Weg finden. Er dachte vielleicht zunächst über Tag und Nacht nach. Jedenfalls kam er auf die Idee, dass sich die Erde in 24 Stunden einmal um sich selbst dreht. Für uns ist das heute klar. Aber damals waren solche Gedanken ziemlich neu. Tag ist immer auf dem Teil der Erde, der gerade der Sonne zugewandt ist. Auf der anderen Hälfe der Erde, die dann im Schatten liegt, ist Nacht.
Beim Mond ist es genauso. Deswegen sehen wir ihn manchmal als Vollmond. Aber manchmal schauen wir genau auf die Grenze zwischen der Tag- und der Nacht-Seite. Dann sehen wir den Mond als Sichel.

Aristarchos schloss daraus, dass bei Vollmond, Mond, Erde und Sonne ein rechtwinkliges Dreieck bilden, wobei der rechte Winkel beim Mond liegt. Den Winkel am Punkt der Erde versuchte er abzuschätzen. Das war ziemlich schlau von ihm. Mit der damals bekannten Mathematik konnte er dann nämlich berechnen, wie lang die Seiten des Dreiecks waren. Und wenn man es sich aufmalt, erkennt man, dass die Seiten einfach den Entfernungen entsprechen. 

Bei Vollmond bilden Mond, Sonne und Erde ein rechtwinkliges Dreieck. (kein copyright)

Leider verschätzte sich Aristarchos beim Winkel ein bisschen. Deshalb nahm er an, dass die Sonne nur 20 mal so weit von der Erde entfernt ist wie der Mond. In echt ist sie 400 mal so weit weg. Aber immerhin war die Idee gut.

Jetzt versuchte Aristarchos den Durchmesser des Mondes zu bestimmen. Er überlegte, dass eine Mondfinsternis dadurch entsteht, dass der Schatten der Erde den Mond verdeckt. Nach seinen Berechnungen musste dann der Monddurchmesser etwa ein Drittel so groß sein wie der der Erde. Das war schon ziemlich genau.

Abschrift von Aristarchos Aufzeichnungen

Die Sonne schätzte er auf sieben mal so groß wie die Erde. Das war zwar ein bisschen falsch. Denn die Sonne ist über 100 mal größer. Aber Aristarchos hat erkannt, dass die Sonne so oder so viel, viel größer ist als die Erde. Das war sehr wichtig. Denn eigentlich ist es dann nur logisch, dass nicht die riesige Sonne um die kleine Erde kreist, sondern umgekehrt. Und das sagte er auch.

Soweit wir wissen, war Aristarchos damit der Erste, der erkannte, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Komischerweise nahm niemand ihn ernst. Einige Menschen wollten ihn sogar wegen Ketzerei verurteilen lassen. Andere hielten ihn einfach nur für einen verrückten Spinner. Tatsächlich kam ein paar hundert Jahre NACH Aristarchos ein Mann namens Ptolemäus nach Alexandria und behauptete, dass die Erde doch das Zentrum des Universums sei. Und alle glaubten ihm!!!

Ptolemäische Weltbild. Mond, Sonne und die Planeten kreisen um die Erde.

Vielleicht wollten die Menschen einfach im Zentrum des Universums leben. Oder sie fanden es komisch, dass sich die Erde bewegen konnte, ohne dass sie einen Fahrtwind spürten. Jedenfalls hielten sie an der Idee ziemlich lange fest.

Erst 1800 Jahre nach Aristarchos, im Jahr 1543, veröffentlichte Nikolaus Kopernikus die alte Theorie erneut. Ihm glaubten zunächst auch nur wenige, aber nach und nach setzte sich die Theorie schließlich durch. Aristarchos hätte sich bestimmt darüber gefreut. Aber da nur sehr wenige Menschen wussten, dass sich Kopernikus' Berechnungen auf Aristarchos Schriften bezogen, dachten alle, Kopernikus wäre der Entdecker des Sonnensystems. Das System mit der Sonne in der Mitte wurde daher "kopernikanisches Weltbild" genannt. 

Kopernikanisches Weltbild, die Sonne steht im Zentrum des Sonnensystems. Grafik: Nasa

Immerhin ist Aristarchos von Samos nicht ganz vergessen worden. Die Nasa hat einen Krater auf dem Mond nach ihm benannt.

Der Mond, Aristarchus Krater oben links im Bild. Foto: Nasa

Kopernikus hat übrigens auch einen Krater bekommen. Aber den zeige ich hier nicht.

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